
Ein nostalgischer Trip ins All mit modernen Akzenten
Mit Die Weltraummonster bringt DreamLand Productions in Folge 41 seiner langlebigen Gruselserie eine ganz besondere Episode auf den Markt. Diese Folge ist nicht nur eine Science-Fiction-Hommage, sondern auch eine direkte Fortsetzung des legendären Europa-Hörspiels Das Weltraummonster von H.G. Francis aus dem Jahr 1982 – ein Klassiker, der vielen Hörspielfans der ersten Stunde bis heute im Gedächtnis geblieben ist. Die Weltraummonster versucht, diese Geschichte rund 40 Jahre später weiterzuerzählen – mit neuen Sprecher:innen, neuen Klangbildern, aber dem vertrauten Geist früherer Sci-Fi-Grusel-Abenteuer.
Produziert von Thomas Birker und seinem DreamLand-Team, erwartet den Hörer ein spannendes Science-Fiction-Hörspiel, das gekonnt mit Genre-Elementen spielt und alte Erinnerungen wachruft. Die Geschichte bietet klassische Motive wie einsame Raumstationen, außerirdische Kreaturen und moralische Abgründe, angereichert mit modernen Produktionstechniken und einer Besetzung, die sowohl erfahrene Profis als auch vertraute Stimmen aus der Hörspielszene umfasst.
Die Rückkehr nach Paradise
Die Handlung von Die Weltraummonster setzt zwei Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden der Crew des Raumschiffs Drakon ein. Dieses Schiff war einst auf dem Planeten Paradise stationiert – einem scheinbaren Idyll, das sich jedoch als tödliche Falle herausgestellt hat. Der Planet war nicht das, was er zu sein schien. Die Flora und Fauna wurden manipuliert, die Natur zu einem Labor für genetisch erschaffene Albträume umfunktioniert – von einer längst ausgestorbenen Zivilisation oder etwas noch Schlimmerem.
Die Drakon verschwand, ohne eine Spur zu hinterlassen – nur das Notsignal blieb, das jetzt, Jahre später, von der Crew des Raumschiffs Confidence aufgefangen wird. Kommandant Traker (gesprochen von Hans-Georg Panczak, bekannt als deutsche Stimme von Luke Skywalker) ordnet an, dem Signal zu folgen. Bald stoßen sie auf die Überreste der Drakon – und entdecken, dass dort nicht alle tot sind. Doch was noch lebt, ist nicht mehr menschlich.
Was folgt, ist eine packende Mischung aus Entdeckungsreise, psychologischem Horror und klassischem Monsterfilm im Hörspielgewand. Die neue Crew gerät in einen Strudel aus Paranoia, tödlicher Bedrohung und der Erkenntnis, dass nicht alles, was tot ist, auch tot bleibt – und dass manche Experimente nie hätten gemacht werden dürfen.
Sprecher und Charaktere: Stimmen mit Gravitas
Die Sprecherbesetzung der Folge ist ein echtes Highlight für Hörspielkenner:
- Hans-Georg Panczak als Commander Traker bringt mit seiner markanten Stimme Autorität und Erfahrung in die Rolle ein. Er verkörpert einen Kommandanten, der zwischen Pflichtbewusstsein und Angst schwankt.
- Katja Brügger als Dr. Eva Mirka steht für die wissenschaftliche Perspektive der Geschichte. Ihre Figur versucht, rational zu erklären, was längst nicht mehr rational erfassbar ist.
- Christian Weygand übernimmt die Rolle des Lieutenant Clark und verleiht ihm eine Mischung aus Held und Zweifler – einer, der mit jeder Entscheidung hadert, weil zu viel auf dem Spiel steht.
- Weitere Rollen übernehmen Marek Harloff, Joschi Hajek, Thomas Birker und Sarah Riedel, der mit seiner gewohnt souveränen Erzählweise durch das Geschehen führt.
Die Charaktere sind archetypisch, aber gut gezeichnet: Der skeptische Offizier, die rational denkende Wissenschaftlerin, der zweifelnde Soldat, der idealistische Pilot. Diese Rollenverteilung erinnert bewusst an klassische Science-Fiction-Filme und Hörspiele der 70er- und 80er-Jahre, was Fans älterer Werke sicherlich erfreut.
Akustische Gestaltung: Sounddesign mit Tiefenwirkung
Besonders hervorzuheben ist das Sounddesign von Tom Steinbrecher, das eine dichte Atmosphäre erzeugt. Das Weltall klingt leer und bedrohlich, die Geräusche der Raumstationen sind metallisch und steril. Wenn die Monster schließlich auftauchen, bricht akustisch das Chaos los – Kreischen, metallische Schläge, verzerrte Stimmen. Hier wird eine intensive Klangkulisse geschaffen, die das Hörerlebnis deutlich aufwertet.
Der stimmungsvolle Score unterstreicht die Dramatik, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Gerade in den ruhigeren Passagen ist der subtile Einsatz von Musik ein gelungenes Stilmittel, um die Spannung zu halten.
Die Kürze der Episode – sie dauert etwa 47 Minuten – sorgt dafür, dass keine Längen entstehen. Jede Szene ist pointiert und treibt die Handlung voran. Gleichzeitig bleibt genug Raum für Atmosphäre und Charakterentwicklung.
Thematische Motive: Der Mensch als Schöpfer und Opfer
Die Weltraummonster greift klassische Themen der Science-Fiction auf: Der Mensch, der in seiner Hybris zu weit geht. Die Natur, die sich gegen ihre Manipulatoren wehrt. Die Frage, ob alles, was machbar ist, auch gemacht werden sollte.
Die genetisch erschaffenen Monster sind dabei nicht bloß Bedrohung von außen – sie sind auch Symbol für menschliches Versagen und wissenschaftliche Arroganz. Es geht um Verantwortung, um Angst vor dem Unbekannten und um die Frage, wie weit wir für Erkenntnis und Fortschritt zu gehen bereit sind.
Dabei ist das Hörspiel kein philosophisches Traktat, sondern ein unterhaltsamer, manchmal auch augenzwinkernder Grusler im All. Wer jedoch tiefer hören will, kann zwischen den Zeilen viel entdecken.
Verbindung zum Original: Fortsetzung oder Neuinterpretation?
Für Fans des Europa-Klassikers Das Weltraummonster ist diese Folge eine willkommene Fortsetzung. Sie spielt bewusst mit dem vertrauten Setting und der Mythologie des Originals, setzt aber auf eine neue Perspektive. Während die alte Geschichte aus Sicht der Crew erzählt wurde, ist es hier die nächste Generation, die sich mit den Konsequenzen auseinandersetzen muss.
Man merkt der Produktion an, dass viel Herzblut hineingeflossen ist. Auch wenn sich die Folge ohne Vorkenntnisse gut hören lässt, entfaltet sie ihre volle Wirkung vor allem bei denen, die das Original kennen. Die subtilen Anspielungen, die Fortführung bestimmter Handlungselemente – all das wird Kenner*innen Freude bereiten.
Logik oder Dramaturgie?
Trotz vieler positiver Aspekte gibt es auch Kritikpunkte. Einige Hörer monieren Logikfehler in der Handlung oder die etwas stereotypen Figuren. Auch die Kürze der Episode wird teilweise als Nachteil empfunden – man hätte sich gerne noch tiefer mit den Charakteren oder der Herkunft der Monster beschäftigt.
Andere wiederum loben genau diesen kompakten Stil, der an die früheren Gruselserien erinnert, bei denen die Folgen selten über 45 Minuten hinausgingen.
Grusel im Weltall mit Retro-Charme
Die Weltraummonster ist ein gelungener Beitrag zur DreamLand Grusel-Reihe, der nostalgische Gefühle mit moderner Hörspielkunst verbindet. Die Folge ist atmosphärisch dicht, gut gesprochen, hochwertig produziert und liefert genau das, was man sich von einem Science-Fiction-Gruselhörspiel erwartet: Spannung, unheimliche Kreaturen, heldenhafte Opfer und das leise Grauen des Unbekannten.
Für Liebhaber klassischer Science-Fiction-Hörspiele im Stil von H.G. Francis, Perry Rhodan oder Commander Perkins ist diese Folge eine klare Empfehlung. Aber auch jüngere Hörer:innen, die ein Faible für düstere Geschichten im All haben, könnten hier ihre Freude finden.
DreamLand Grusel – Die Weltraummonster
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- Label / Verlag: Dreamland Productions
- Veröffentlicht:
- Genre: Science-Fiction , Horror / Grusel
- Herkunft: Deutschland
Produktion
- Autor: H.G. Francis & Markus Topf
- Dialogbuch: Markus Topf nach Motiven von H.G. Francis
- Dialogbuchbearbeitung: Thomas Birker, Alex Streb
- Produktion & Regie: Thomas Birker
- Ausführender Produzent: Sebastian Pobot für die Highscore Music GmbH
- Sounddesign und Endmix: Tom Steinbrecher
- Musik: Tom Steinbrecher, Andreas Max
- Schnitt: Thomas Birker
- Cover: Mark Freier
- Layout, Typo & Satz: Ivo Scheloske
- Aufnahmestudio: FX-1 und CSC in Hamburg, 2Days Productions in Berlin u.a.
Sprecher
- Erzähler – Christian Weygand
- Commander Michael Traker – Hans-Georg Panczak
- Dr. Nancy Stapleton – Katja Brügger
- Professor Edmond Gérard – Peter Kirchberger
- Cyrus – Marek Harloff
- Dan Mitchell – Joschi Hajek
- Gabrielle Vargas – Sarah Riedel
- Bob Stephens – Thomas Birker
- Computer – Sabine Birker
- Ausserirdischer – Peter Lontzek
- Commander Hamilton Meredith – Douglas Welbat